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STÖRTEBEKER ZEITUNG 2019

DIE REQUISITEN

Bildet das Bühnenbild den großen Rahmen, so möblieren die

Requisiten die Bühne. Marktstände mit den verschiedensten

Waren, Handwerker, Fischer – alle müssen mit typischen Uten-

silien versorgt werden. Mit den Jahren hat unser Requisiteur

einen großen Erfahrungs- und Requisitenschatz gesammelt: er

muss auch wissen, was im Mittelalter schon verwendet wurde.

Und wenn ein richtig mittelalterliches Gelage stattfindet, dann

wird er auch schon mal in alte Kochbücher schauen, um zu

wissen, was er auf die Tafel bringen darf.

Zu seinen Aufgaben gehören auch die diversen Kutschen, vom

bäuerlichen Fuhrwerk bis zur herrschaftlichen Prachtkarosse.

Beginnen die Proben, bespricht er zusammen mit dem Regis-

seur, was gebraucht wird. Er kann aus einem großen Bestand

von Dingen schöpfen, wie Fässer, Hocker, Tische, Fahnen, Dol-

che und andere Waffen – er baut und beschafft neue Requisiten.

Dabei wird auch besprochen, was die Requisiten aushalten

müssen: welcher Schemel fliegt durch die Luft, welcher Tisch

zerbricht jeden Tag und muss repariert werden.

Bei den eingesetzten Waffen, von den Schwertern bis zu den

Armbrüsten und Kanonen, vom Dolch bis zu Pfeil und Bogen,

spielt die historische Genauigkeit genauso eine wichtige Rolle

wie die Sicherheit, damit niemand verletzt wird.

NACH DER PREMIERE IST

VOR DER PREMIERE

Nach der letzten Vorstellung ist das Bühnenbild „abge-

spielt“. Und bereits am nächsten Tag beginnt der Abriss.

Dabei bleibt vom Grundgerüst manchmal einiges stehen,

zur Verwendung im folgenden Jahr. Das heißt, unser Büh-

nenbildner muss den Entwurf für die neuen Spielorte fer-

tig haben, damit unsere Männer vom Bühnenbau wissen,

was stehen bleibt und was wegkommt. Bereits während

des Baus muss nämlich daran gedacht werden, wo später

pyrotechnische Effekte stattfinden: da kann es sein, dass

Wände jeden Abend in die Luft fliegen oder ganze Häuser

abbrennen – das sind dann richtige Herausforderungen

für unseren Bühnenbau. Immer wieder neue Spezialeffekte

müssen umgesetzt werden, ob ein Mühlrad sich im Mühl-

bach dreht, ob der Bodden brennt oder tausende goldene

Taler aus einem Berg fallen – unsere Männer vom Bühnen-

bau geben immer alles, um es umzusetzen. Auch Pferde

und Kutschen brauchen ihre Flächen und Abstellplätze und

müssen in das Bühnenbild integriert werden. Keine leichte

und vor allem eine verantwortungsvolle Aufgabe.

BÜHNENBILD &

REQUISITEN

BAUMEISTER UND AUSSTATTER

Hier wird Kunststoff in Stein verwandelt

DIE SCHWERTER

ZUM FECHTEN

WIEGEN 1,4 KG, EIN

BIDHÄNDER 6 KG.

Noch schweigen die Waffen