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STÖRTEBEKER ZEITUNG 2019
PYROTECHNIK
Ein großes Team von Pyrotechnikern ist tagsüber beschäftigt,
um all die pyrotechnischen Effekte jeden Abend auf die Bühne
zu bringen. Im Vorfeld wird viel ausprobiert, immer in Zusam-
menarbeit mit den anderen Gewerken – welche Mauer wird be-
schossen, wo schlagen Kanonenkugeln ein, wo brennt es, wo
qualmt es, wo brauchen wir Nebel. Sicherheit ist hier das obers-
te Gebot, damit weder Mensch noch Tier zu Schaden kommen.
Sekundengenau müssen die einzelnen Effekte abgestimmt wer-
den – echte Überraschungen darf es nicht geben. Und nicht zu
vergessen: das Feuerwerk am Ende einer jeden Vorstellung, das
jeden Abend zum Abschluss nochmal einen Höhepunkt bietet.
DAS STUNTTEAM
Was auf der Bühne aussieht, wie ein zufälliger Unfall, ist harte
Arbeit und hat viel Zeit, Training und auch manchen blauen
Fleck gekostet. Unser Stunt- und Kampfteam ist ständig beim
Training – wie man hinfällt oder vom Pferd stürzt ohne sich zu
verletzen, wie man heil eine Treppe runterstürzt oder wie man
brennt ohne zu verbrennen. Jede Wirtshausprügelei ist eine
sekundengenau geprobte Choreografie, bei der jeder Schritt
und jeder Hieb sitzen muss. Auch die Schauspieler werden vom
Stuntteam unterrichtet, im Kämpfen und auch im Hinfallen. Ge-
kämpft wird mit echten Waffen, das erfordert außer Kraft auch
einiges an Geschick und Technik. Und hinter dieser Leichtigkeit
verbirgt sich immer eine Menge harter Arbeit. Dabei arbeitet
das Stuntteam auch immer eng mit den anderen Gewerken zu-
sammen: welcher Tisch bricht jeden Abend, wenn der Stuntman
darauf stürzt, wie reagieren die Pferde auf Rauch und Feuer. Sie
arbeiten eng mit der Pyrotechnik zusammen und denken sich
dabei immer neue, aufregende Effekte aus.
PYROTECHNIK
STUNT & PFERDE
ACTION PUR
DIE PFERDE
Von Anfang an sind unsere Männer und Frauen mit ihren Pfer-
den eng verbunden. Jedes Jahr erobern unsere Helden, unsere
feurigen Stuntmänner und erfahrenen Reiter/innen auf rassigen
Friesenhengsten, Andalusiern oder Trakehnern, den Sand der
Naturbühne Ralswiek, das ergibt immer ein prächtiges Bild und
lässt das Mittelalter noch lebendiger werden.
Unsere Pferde werden speziell für die Anforderungen auf der
Bühne trainiert: zu allererst müssen sie „schusssicher“ sein.
Dazu gibt es vor Beginn einer jeden Saison das „Einschießen“.
Die Pferde kommen alle mit ihren Reitern auf die Bühne und
unser Pyrotechniker lässt es dann mal richtig knallen. Gewöh-
nung ist alles. Am Anfang mag das eine oder andere Pferd noch
unsicher sein, nach ein paar Vorstellung wackeln sie noch nicht
einmal mehr mit den Ohren, wenn es knallt. – Profis eben.
Wie überall steht die Sicherheit für Mensch und Tier auch hier
an erster Stelle. Und Sie werden es nicht glauben, wir haben
immer ein Pferd im Team, welches wirklich richtig „feuerfest“
ist und sich über ordentlich Aktion freut – liegt vielleicht auch
am saftigen Apfel danach. Da arbeiten dann der Stallmeister,
die Pyrotechnik, das Stuntteam und das Kostüm zusammen, al-
les, damit Pferd und Reiter die Nummer heil überstehen.
DER TIERBESTAND
UMFASST 30 PFERDE,
3 ESEL UND 7 ZUGE
LAUFENE KATZEN.
Anspannen auf der Hinterbühne